Ich wollte immer glücklich sein: Das Schicksal eines jüdischen Mädchens im zweiten WeltkriegEdith Velmans-van Hessen
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" Brauchen wir noch ein weiteres Erinnerungsbuch an den Holocaust? " fragt Carol Angier im < I> The Spectator und beantwortet die Frage mit: " Ja, in der Tat. Dieses Thema gehört zum Wesen des Menschssein. . . " Der Holocaust ist das schwarze Nichts in der Geschichte des jüdischen Volkes, daß immer vorhanden sein wird und nicht zum Vergessen gemacht ist. Es ist Mahnmal für das, wozu der Mensch in der Lage ist und nur das Vergessen kann dazu führen, daß solche Dinge wieder geschehen können. Deshalb muß die Frage von Angier, die schon oft gestellt wurde, unbedingt mit " Ja. " beantwortet werden. < P> Scheinbar voneinander unabhängige Schicksale von Menschen fügen sich hier zusammen. Als Edith 1950 ihre Zwillinge zur Welt bringt, liegt neben ihr Miep Gies mit ihrem gerade geborenen Sohn Paul. Miep war es, die die Tagebücher der Anne Frank verwahrt hatte in Amsterdam. Auch Edith führte seit 1938 ein Tagebuch, in Den Haag. < P> Im Gegensatz zu Anne Frank gelang ihr das Untertauchen und sie wurde nicht verraten. Sie überlebte in einer Familie von Freunden unter falschem Namen. Inzwischen in Amerika lebend, beschließt sie nach fünfzig Jahren, ihre Tagebücher und Briefe hervorzuholen und ihre Geschichte zu erzählen: Wie ihr "unheilbar optimistischer" Bruder Jules das Untertauchen organisierte, wie sie bei ihrer Pflegefamilie eine neue Schwester fand und neben einem zwangseinquartierten deutschen Offizier leben mußte, die unendlichen Monate des Krieges, der nicht enden wollte, gefährliche Augenblicke, in denen ihr Leben am seidenen Faden hing und endlich die Befreiung, mit der die Angst versiegt und großem Leid Platz macht, weil sie entdecken muß, daß sie fast ihre ganze Familie verloren hat. < P> " Schau in die Sonne, dann fallen die Schatten hinter dich. " antwortete ihre Mutter, als sie sie nach Sinnsprüchen fragte. Zum Glück ist auch Edith unheilbar optimistisch. Trotz aller grausamen Schicksalsschläge beschließt sie, ein neues glücklicheres Leben zu beginnen. Auch wenn die Autorin sagt, daß Annes Tagebuch bestimmt bewegender ist als ihr Buch, weil Anne gestorben ist, so ist ihr Buch doch mutmachender als Annes und wie wichtig für den Glauben an das Leben, daß es auch solche Bücher gibt, in denen es nicht nur einen Weg hinein, sondern auch wieder hinaus gibt aus Verdammnis und Hölle. < I>-Daphne von Unruh
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