ViolinkonzerteAudio CD
Mozart? Nein, davon wollte Nigel Kennedy bislang nie viel wissen. Und doch:" Ich ahnte schon, dass meine Liebe zu diesem Komponisten wachsen würde. " Mehr noch, seinem Sohn gab der Geiger sogar den Namen Amadeus. Unter Mozarts fünf Violinkonzerten hat er das beliebte Violinkonzert Nr. 4 in D-Dur K V 218 gewählt. Doch auch hier kann es das musikantische Teufelchen in ihm nicht lassen. Zwei Geigen kommen dabei zum Einsatz: seine kostbare Guarneri-Geige von 1735 und seine Violectra E-Geige für die zwei Kadenzen im ersten und zweiten Satz, die er selbst schrieb und mit dem polnischen Jazzbassisten Michael Baranski vorführt. Das Ergebnis: charmant - trotz Intonationsschwächen. Zweiter Schwerpunkt der C D ist Beethoven. Dessen Violinkonzert hatte Kennedy 1992 das erste Mal eingespielt. " Zu romantisch", "zu langsam" findet er die Aufnahme heute und legt mit dem Polnischen Kammerorchester eine neue, "völlig andere" Deutung vor. So anders ist sie dann auch nicht, vielleicht etwas spröder, weniger geschmeidig und leider technisch nicht immer einwandfrei. Eine echte Überraschung aber gelingt ihm mit dem letzten Stück: Horace Silver, " Creepin' In", arrangiert von Nigel Kennedy. Mozart hätte seine helle Freude an diesem begnadeten Musikanten gehabt - denn Nigel Kennedy ist hier in seinem Element. < I>-Teresa Pieschacón Raphael
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