OuthippedAudio CD
Spannend muß das schon gewesen sein. Denn für < I> Outhipped trommelte die First Lady des deutschen Jazz Barbara Dennerlein eine Traumbesetzung amerikanischer Instrumental-Artisten zusammen, die ihr im Studio mit geballter Professionalität zu Seite standen. Jeff " Tain" Watts saß am Schlagzeug, James Genus zupfte den Bass, Ray Anderson blies in die Posaune und Steve Nelson ergänzte das Klanggewebe durch pointierte Akzente am Vibraphon. Newcomer wie die Saxophonisten Antonio Hart, Craig Handy und der Trompeter Alexander Sipiagin komplettierten das Line-Up um einen kompakten und wandlungsfähigen Bläsersatz, so daß die 34jährige Münchner Hammond-Organistin alles realisieren konnte, was ihr musikalisch durch den Kopf ging. Funky Grooves stehen neben einem Monk-inspirierten Blues. Sanfte Balladentöne münden in flinken Up-Time-Bop, Bossa-Impressionen in metrisch ungerade Modernismen. Die Hammond faucht, röhrt und schmatzt, die Improvisationen schlendern durch den Park der Alterationen und die Arrangements zeugen von handwerklicher Perfektion. Und doch fehlt ein wenig Mut, um aus einem guten ein großes Album zu machen. Denn Dennerleins Musik bleibt berechenbar innerhalb der gängigen Grenzen kreativer Gestaltung. Berauscht vom pathetisch anarchischen Soundspektrum ihres liebenswert anachronistischen Instruments übergeht sie die stilistschen Innovationen, die Kollegen wie Dan Wall oder John Medeski in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Dennerlein spielt Dennerlein, stilistisch konstant und bleibt gerade dadurch mehr dem Modern Mainstream verhaftet, als sie eigentlich müßte. < I>-Ralf Dombrowski
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