Ekapa LodumoAudio CD
Vor über 30 Jahren kooperierte Abdullah Ibrahim zum ersten Mal mit dem N D R. Dass seine musikalischen Wurzeln und Vorlieben in dieser Zeit liegen, das hört man auch auf der neusten Produktion, einem Livemitschnitt aus Hamburg, zusammen mit der N D R Big Band. < P> Seinen Hang zum Meditativen erklärt der Südafrikaner mit dem menschlichen Pulsschlag: " Wiederholung ist keine Gefahr, sondern der ständig variierende Grundrhythmus unseres Lebens". Nichts passiert zweimal auf genau dieselbe Art: das ganze Leben eine Improvisation? Auf < I> Ekapa Lodumo brillieren Bigbandbläser wie Joe Gallardo ( Posaune), Ingold Burkhard ( Trompete) oder Peter Bolte ( Saxofon) über kreisende Ostinati, über fließende Beharrlichkeiten aus Groove und einfacher Dreiklangsharmonik. Dazwischen schlängelt sich thematisches Material verschiedenster Anmutung: folkloristisch, jazzig, orientalisch, mal von R& B, Spiritual und Latin inspiriert, bis hin zu Schlager, Tanz- und Karnevalsmusik. Ibrahim selbst, am Flügel, malt romantische Kurzgeschichten und man weiß nicht so recht, ist das jetzt modern oder doch klassischer Balladenstil? < P> Ein Hauch von Afrika schwebt über den ausgetretenen 70er-Pfaden, die der Pianist und sein Arrangeur Steve Gray mit ihrem aktuellen Projekt beschreiten. Orchestrierungsmomente aus der jüngeren Klassik vollenden das kuriose Stil-Mischmasch. So weit, so gut. Schade ist jedoch bei alledem nur, dass weder Komposition noch Arrangement wirklich Substanzielles anzubieten haben. Mit etwas weniger gutem Willen könnte man die Bearbeitungen streckenweise sogar als schlichtweg ungelungen bezeichnen - oder besser unglücklich? Die Stücke selbst bieten wenig Form und kaum Spannung, es ist eben einfach langweilig. Wären da nicht die zahlreichen, erfrischenden Soloeinlagen der potenten Bigband-Crew: Das Ergebnis würde reichlich dünn ausfallen. < I>-Katharina Lohmann
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