New DealAudio CD
Dass er in Paris an einer Jazzschule studiert hat, überrascht keineswegs. Und seine Arbeit als Gitarrist für den in Frankreich ungemein populären Rai-Youngster Faudel oder den Nigerianer Tony Allen, einst rhythmisches Rückgrat für Fela Kutis Afrobeat, attestieren ihm jene Versiertheit und Flexibilität, die ein Künstler benötigt, der schließlich seinen eigenen, ganz und gar kompromisslosen Zugang zur Musik verfolgt. < P> Ähnlich wie Marokkos Master Of Ceremony U-Cef auf Halalium verbindet auch der Tunesier Jean-Pierre Smadja alias Smadj arabische Klänge und Afroswing mit A C I D-Jazz und Dancefloorelementen zu einem eklektischen Amalgam, das stilistisch durchaus in der Nachfolge eines Miles Davis steht. Da fügen sich die Saiteninstrumente des Maghreb mit Loops und Samples aus der D J-Trickkiste zu teils recht bizarren Soundscapes zusammen. Smadji selbst spielt die Oud, greift in die Tasten und programmiert seinen digitalen Sklaven - eine Arbeit, die ihn als Komponist, Arrangeur und Instrumentalist fordert. < P> Dazu gesellen sich erfahrene Gastmusiker wie Brice Wassy am Schlagzeug, Geigenspieler Johar Ali Khan und Pasacal Teillet an der Gembri. Tranceartige Polyrhythmen und orientalische Gesangslinien evozieren ekstatische Gnawa-Zeremonien, während Dierdre Dubois (" Oui Ma Belle!") in ihren Voodoo-Gesangslinien Old School-Jazz mit der ätherischen Entrücktheit des Trip Hop kombiniert. Brillant auch Assitans Leadvocals in " Armatan". Keine leichte Kost, das nicht. Jedoch übt diese Musik eine seltsame und unwiderstehliche Anziehungskraft auf den Hörer aus. < I>-Wolfgang Zwack
|