LovelornAudio CD
Leaves' Eyes entstanden als launiges Atrocity-Nebenprojekt bei einem Waldspaziergang, doch < I> Lovelorn, das erste Album der Süddeutschen, klingt außergewöhnlich engagiert und ausgereift. Die Scheibe, deren kreatives Fundament in erster Linie auf das Konto von Atrocity-Basser Chris Lukhaup und der aus Norwegen stammenden, mit Atrocity-Sänger Alex Krull verheirateten Ex-Theatre-Of-Tragedy-Sängerin Liv Kristine Espenaes-Krull geht, überzeugt mit angenehm klischeefreien Songs. Man fährt mit dem Klangcocktail aus Metal, Klassik, Gothic und Ambient zwar unverkennbar im Nightwish-Fahrwasser, schafft es aber, ohne Kitsch und ausgelutschte Stereotypen über die Runden zu kommen. Die Instrumentierung bricht immer wieder aus herkömmlichen Bombast-Metal-Schemata aus, die Spannungsbögen werden ohne hektische Laut-leise-Wechsel gehalten, und die Melodielinien klingen überaus eigenständig. Liv Kristine steht jederzeit im Vordergrund und veredelt die zehn Kompositionen mit ihrer ausdrucksstarken Stimme, die < I> Lovelorn als ohrenfreundlichen Mix aus Kate Bush, Enya und Within Temptation durchgehen lässt. < I>-Michael Rensen
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