Darwins AffePeter Düweke
Taschenbuch
Wissenschaft, das sind geniale Entdeckungen und fatale Irrtümer. Ruhm und Ehre sind eng verwoben mit Hohn und Spott. Vieles, was uns heute selbstverständlich, vielleicht sogar trivial erscheint, kam als Geistesblitz, Zufall oder als Ergebnis harter Kärrnerarbeit zu Stande. Die Frauen und Männer, die hinter diesen Entwicklungen stehen, sind meist nur in ihrer eigenen wissenschaftlichen Gemeinde bekannt. Bedenkt man nämlich, wie viele Tausende von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern allein die Biowissenschaften prägten und prägen, dann ist erstaunlich, wie wenige der Namen schließlich Eingang in das allgemeine Bewusstsein fanden. Charles Darwin, Gregor Mendel und Konrad Lorenz gehören sicher dazu, bei Marcello Malpighi, Maria Sibylla Merian und Barbara Mc Clintock ist vielen Menschen aber sicher nicht klar, welch maßgeblichen Einfluss sie auf den Fortgang der Biologie hatten. < P> Wer sich, wie Peter Düweke, vornimmt, die Biologie anhand von nur zehn Kurzbiografien darzustellen, steht vor einem großen Problem. Diese Wissenschaft hat so viele Gesichter: die Verhaltensforschung des Konrad Lorenz, die Entdeckung der Nervenzelle durch Santiago Ramón y Cajal oder allein die Biotechnologie, die ihre Wurzeln in den ersten Zuchtexperimenten Gregor Mendels hatte und deren folgenschwere und kontroverse Entwicklung mit der Entschlüsselung der D N A durch James Watson und Francis Crick ihren Lauf nahm. < P> In unbeschwerter Art und Weise und frei von der Versuchung, sich in wissenschaftlichen Details zu verlieren, schreibt der Wissenschaftsautor Düweke über die Männer und Frauen hinter der Biologie, über ihre Erfolge und Niederlagen und das Schicksal, der Zeit voraus zu sein, so dass sie die Anerkennung ihrer Ideen allzu oft nicht mehr erleben durften. Das Buch liest sich in einem fort, weil die spannenden Lebensberichte zeigen, dass dem wissenschaftlichen Erfolg Geduld, Selbstbewusstsein und eine gehörige Portion Glück zugrunde liegen. Das Buch zeichnet anhand der Meilensteine ein umfassendes Bild der Biologie und geht über dieses eigentliche Thema doch weit hinaus. < I>-J. Schüring
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