Das Manifest, heuteEric J. Hobsbawm
B, Broschiert
Einfach so herumgefragt sind die Reaktionen auf Karl Marx eher negativ, denn zu sehr verbindet man besonders im Westen all das mit seinem Namen, was in den kommunistischen Staaten schief gelaufen ist. Doch Marx war in allererster Linie Philosoph und Verfasser des Kommunistischen Manifests, welches nach Eric Hobsbawm "die mit Sicherheit einflussreichste politische Einzelschrift seit der < I> Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte der Französischen Revolution ist". Dem kann man nur zustimmen, denn ideologisch neutral betrachtet ist Marx' < I> Manifest mit seiner Kritik am Kapitalismus definitiv eine der herausragenden politischen Meinungsäußerungen der Neuzeit. < P> Sein 150-jähriges Jubiläum war 1998 vor allem für das linke politische Spektrum der Anstoß, über das < I> Kommunistische Manifest nachzudenken. Als Ergebnis versucht dieses Buch in 20 Aufsätzen eine Bestandsaufnahme: Nachdem Mitherausgeber Hobsbawm zunächst darüber reflektiert, wie aus dem < I> Manifest "nicht nur ein klassisches Dokument des Marxismus, sondern ein politischer Klassiker schlechthin geworden ist - auch nach dem Ende des Sowjetkommunismus", kommen auch andere mit der Materie vertraute Autoren zu Wort. < P> Die hinterfragen, welche der Ansichten von Marx heute noch Gültigkeit haben, welche anderen wiederum bereits rasch nach der Veröffentlichung hinfällig waren, was man aus dem Manifest für die heutige Zeit ziehen kann und wo man dessen Ansätze erweitern sollte. Allerdings muss man viele der Texte ob ihrer theoretisch-wissenschaftlichen Formulierungen höchst konzentriert lesen. Das ist zwar der Thematik angemessen, erschwert aber deren Verständnis. Insgesamt bietet der Band eine - politisch links orientierte - Übersicht über die heutigen Standpunkte zu einer wichtigen politischen Grundlagenschrift, über die nachzudenken immer lohnt. < I>-Joachim Hohwieler
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