Sarah Water's Tipping the Velvet (Langfassung)DVD
Die ungekürzte Langfassung zum ersten Mal in deutscher Sprache Gleich mit ihrem Erstlingswerk Tipping the Velvet (dt. : Die Muschelöffnerin ) aus dem Jahre 1998 katapultierte sich die junge, britische Autorin Sarah Waters an die Spitze der Beliebtheitsskala - bei Leserschaft und Kritikern gleichermaßen. Ihr Debüt gewann nicht weniger als sechs bedeutende Auszeichnungen, wurde 2002 von der B B C verfilmt und mittlerweile in 24 Sprachen weltweit übersetzt. Wirklich beeindruckend für den ersten Roman! Aber eigentlich nicht weiter verwunderlich, denn die 1966 im walisischen Neyland geborene Waters trifft mit Tipping the Velvet den Zeitgeist: Der Roman handelt nämlich von lesbischer Liebe, die lange Zeit noch ein Tabu in der Buch-und Medienwelt darstellte. In behüteter Idylle aufgewachsen, -die Mutter Hausfrau, der Vater Ingenieur in einer Erdölraffinerie- wandte sie sich nach ihrem Master-Abschluss in englischer Literatur für ihre Doktorarbeit der schwulen und lesbischen Literatur seit 1870 zu. Erst in ihrer Studienzeit entdeckte die engagierte Feministin, dass sie sich mehr zu Frauen als zu Männern hingezogen fühlte, was auch ihren Forschungsgegenstand besser erklärt. Aus ihrer Beschäftigung mit der Pornographie im 19. Jahrhundert stammt auch der Titel des Romans, denn Tipping the Velvet ist ein heutzutage antiquierter, viktorianischer Begriff für Cunnilingus. So wird offensichtlich, dass Sarah Waters sowohl eine Expertin für das viktorianische Zeitalter als auch für die schwul-lesbische Thematik ist. Und dieses kombiniert sie in eindrucksvoller Weise in ihrem ersten Buch. Auch ihre folgenden Werke nehmen sich lesbischer Themen an und spielen ebenfalls in vergangenen Zeiten. Affinity (dt. Selinas Geister ), Fingersmith ( Solange du lügst), und The Night Watch ( Die Frauen von London ) gewannen ebenfalls mehrere Literaturpreise und wurden bereits bzw. werden gerade ebenfalls von der B B C verfilmt. Gerade erschien der fünfte Roman, The little Stranger , der in London lebenden Autorin. Ganz ohne Zweifel lässt sich sagen, dass die 2003 als eine der zwanzig besten jungen Autoren Großbritanniens bezeichnete Sarah Waters, eine herausragende Schriftstellerin und eine exzellente Botschafterin der gleichgeschlechtlichen Liebe ist. Und das zeigt sich sowohl in ihrem Roman als auch in der hervorragenden B B C-Miniserie aus dem Jahre 2002. Für ihren unter der Regie von Geoffrey Sax verfilmten Erstling, arbeitete Sarah Waters am Drehbuch mit, so dass die Qualität des Buches eindrucksvoll erhalten blieb. Besonders hervorzuheben: Die auf qualitativ hochwertige Literaturverfilmungen spezialisierte und zu Recht oftmals ausgezeichnete B B C wendet sich hier erstmals einem rein lesbischen Period Drama zu. In gewohnt großartiger Ausstattung und Besetzung a la Pride & Prejudice oder Jane Eyre reiht sich Tipping the Velvet nahtlos in diese grandiose Reihe Literaturverfilmungen ein. Was vor allem an der tollen Story und deren gelungenen Umsetzung auf die Leinwand liegt: Die weibliche Hauptfigur und Ich-Erzählerin Nancy Astley ( Rachel Stirling, Still crazy , The Triumph of love ) arbeitet als im England von Queen Victoria als Muschelöffnerin im elterlichen Austernrestaurant an der Küste von Kent. Als sie eines Tages auf einer Theaterbühne die sich dort als Herrendarstellerin verdingende Kitty Butler ( Keeley Hawes, Mit Schirm, Charme und Melone , Wives and daughters ) kennen lernt, ändert sich das bis dato so ruhige und normale Leben von Nancy. Aus anfänglicher Schwärmerei wird eine echte Liebesbeziehung der beiden Frauen und sie verlässt mit nur 19 Jahren das Elternhaus, um mit Kitty nach London zu ziehen. In der damaligen Zeit unfassbar!
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