Das geheimnisvolle Serum
Fantasy Abenteuer-Roman von Janis Purucker
Angefangen 1993 im Alter von 10 Jahren, fertiggestellt am 13.Mai 1995 mit 12 Jahren
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Kapitel 18
Ich schlage meine Augen auf. Ich sehe eine Decke mit einer ziemlich modernen
Neonlampe. Dann richte ich mich auf. Ich sitze in einem Bett.
"Wo bin ich nur?" denke ich verwirrt. Doch im gleichen Moment fällt mir alles
wieder ein: Ich bin wieder daheim! Ich bin zwar noch im Krankenhaus, aber
wieder in unserer Welt! Ich frage mich, ob ich in unserer Welt auch schon
gesund bin und wieder laufen kann. Da würde sich der Arzt wundern! Und meine
Mutter würde bestimmt Freudentränen weinen! Ich bewege meine Beine. Sie fühlen
sich ganz normal an. Ich stehe auf und...JA! ICH KANN AUCH HIER WIEDER LAUFEN!
Ich strahle über das ganze Gesicht. Auf einmal fällt mir ein, was Heraklos am
Ende sagte! Ich schaue gespannt unter mein Bett. Doch: NICHTS! Ich bin
enttäuscht. Doch vielleicht ist unter Chris' Bett etwas! Dann schaue ich an mir
herunter. Ich bin im Morgenmantel! Naja, egal! Ich muss trotzdem raus hier!
Zuerst besuche ich Chris, dann gehe ich in das Büro des Arztes und sage, das
ich ruhig entlassen werden kann und dann rufe ich Mutti an und benachrichtige
sie von meiner "Wunderheilung". Ich gehe auf den Gang hinaus. Niemand ist zu
sehen, nur ein paar leise Stimmen sind von irgendwoher zu vernehmen. Ich klopfe
an Chris` Tür.
"Herein!" ruft eine Stimme von innen. Ich öffne die Tür. Chris liegt noch ganz
bequem im Bett, die Beine überkreuzt. Als er mich sieht, kommt er lachend auf
mich zu. Wir umarmen uns.
Ich frage: "Hast du schon mal unter dein Bett geschaut? Unter meinem ist
nämlich nichts!"
"Wieso, was soll denn drunter sein?" fragt mich Chris verwirrt.
"Na, weißt du denn nicht mehr? Heraklos sagte doch, dass wir unter unsere Betten
schauen sollen, weil da ein Geschenk auf uns wartet!"
"Ach ja! Das habe ich ganz vergessen!" Wir schauen gemeinsam unter das Bett.
TATSÄCHLICH! DARUNTER IST EIN ALTER KOFFER!!! Wir ziehen ihn hervor und öffnen
ihn. Uns gehen die Augen über!! Lauter Hundert-Dollar-Scheine!!! Wir können es
gar nicht glauben. Dann zählen wir nach. Es sind genau 250.000 Dollar!!!
"Chris! Du und deine Eltern, ihr seid gerettet! Von den 200.000, die ihr für
den Wiederaufbau der Universität zahlen müsst, bleiben euch noch glatte 50.000
übrig!"
Wir fallen uns lachend in die Arme. Als wir uns nach einiger Zeit wieder etwas
beruhigt haben, seufze ich erleichtert. "Tja, ich glaube wir haben es
geschafft!"
"Ja, das glaube ich auch!" lacht Chris.
Ich sage: "So jetzt muss ich zum Arzt und ihm verkünden, dass er uns beide sofort
entlassen kann! Und dann muss ich natürlich Mutti anrufen!"
"Gut. Dann fange ich am Besten mal an zu packen! Tschüß, bis dann!"
"Ciao!" antworte ich und gehe wieder auf den Gang hinaus. Wieder ist niemand zu
sehen.
Ich denke nach. "Hm, Mutti hat doch einmal gesagt...GENAU! Das Zimmer des
Arztes ist gleich im Nächsten Gang! Und schließlich ist dieses Krankenhaus
lange nicht so verwirrend wie das Labyrinth!
Als ich ein Zimmer mit der Aufschrift: "BÜRO DR.WERNER, BITTE KLOPFEN!"
gefunden habe, klopfe ich zaghaft an die harte Tür.
"Ja!" erklingt es nach kurzer Zeit von innen. Ich öffne die Tür. Der Doktor
sitzt gerade an seinem Schreibtisch. Als ich die Tür schließe, hebt er den
Kopf.
"Guten Tag, wie kann ich Ihnen..." Als er mich erkennt, erschrickt er richtig.
"Aber Fräulein Dröll! Was suchen Sie denn hier? Sie dürfen doch nicht
aufstehen?! Und überhaupt, wo ist denn Ihr Roll..." Seine Augen werden größer.
"D-das gibt`s doch gar nicht! Ich g-glaube, ich bin etwas überarbeitet! Ich
habe Halluzinationen! Nein, das geht zu weit! Fräulein Dröll, Sie können wieder
laufen?!"
Ich antworte ganz ruhig: "Na, Sie sehen es doch, Herr Werner!"
Der Arzt bekommt seinen Mund gar nicht wieder zu. Dann springt er auf einmal
auf. "EIN MEDIZINISCHES WUNDER! IN MEINER KLINIK! DAS IST EINE SUPER-WERBUNG!"
Ich sage: "Tja, dann können Sie sich ja doppelt freuen! Der Patient von Zimmer
265 ist nämlich auch wieder gesund! Ich war gerade bei ihm!"
Der Arzt schaut mich verwundert an. "NOCH EIN WUNDER! HAH, DIE PATIENTEN WERDEN
IN SCHAREN HERBEISTRÖMEN!!! DAS MUSS ICH SOFORT INS FERNSEHEN GEBEN LASSEN! SIE
UND IHR FREUND GEBEN DER PRESSE DOCH EIN PAAR INTERVIEWS, ODER? ICH BEZAHLE SIE
AUCH DAFÜR!"
"Natürlich!" sage ich mit einem Lächeln, "Wenn Sie sofort veranlassen, dass wir
nach Hause gehen können! Ich rufe bis dahin meine Mutter an."
"Natürlich, natürlich! Ich veranlasse alles, wenn Sie nur ein paar Interviews
geben! Haha, und wenn ich mit Ihrer Entlassungsbescheinigung fertig bin, gehe
ich zur WERBE-BRANCHE! ICH SEHE ES SCHON VOR MIR! EIN SCHILD VOR MEINER KLINIK,
MIT DEM WORT: "WUNDERKLINIK" DARAUF! HAHAAA!" Und er läuft mit wehendem, weißen
Kittel auf den Gang hinaus und verschwindet um die Ecke.
Ich lächle noch eine Zeit lang vor mich hin, laufe dann zur Fahrstuhltür und
drücke den Knopf mit dem Schild "Erdgeschoss", weil da die Telefone sind.
Sofort schwebe ich tiefer. Als die Tür aufgeht, sehe ich sie schon: Vier
Telefone an einer Wand angeschraubt. Und nicht mal Münz-Telefone! Ich wähle
unsere Nummer. Es läutet erst dreimal, bevor es "Klick" macht und jemand am
anderen Ende der Leitung abhebt.
"Ja, hier Dröll." Es ist die Stimme meiner Mutter.
"Hallo Mutti, ich bin`s, Laura!"
"Laura?! Aber du hast doch gar kein Telefon in deinem Zimmer! Hat dich eine
Schwester runter zu den Telefonen gefahren?"
"Nein, ich bin gelaufen!!!" schreie ich mit einer überfröhlichen Stimme in den
Telefonhörer.
"Waaas?! Ge...LAURA! DU BIST WIEDER GESUND?!"
"Jaa!"
"Ja wie ist das denn gegangen?"
"Äh...irgendwie...über nacht! Der Doktor will mit uns beiden Werbung machen:
Seine Wunder!"
"Wieso mit uns beiden?" fragt meine Mutter verwirrt. "Na, Chris ist doch auch
wieder gesund!"
"Jetzt verstehe ich nur noch Bahnhof!"
"Ja sag mal, freust du dich denn gar nicht?"
"Natürlich mein Schatz! Christian's Eltern freuen sich bestimmt auch! Ich bin
sicher, sie verzeihen Christian. Jetzt ist er auch noch gesund! Wirklich super!
Und wenn ich das Papa erzähle, dass du wieder gesund bist, wird er bestimmt
einen Luftsprung machen! Und ich mit ihm! Hahaha!" Wir müssen beide lachen.
"Und Chris' Eltern werden sich auch noch viel mehr freuen..." murmle ich
gedankenverloren vor mich hin.
"Äh, was meinst du?" fragt mich meine Mutter verwirrt.
"Ach...nichts! Naja, also, ich habe beim Arzt schon die Entlassung eingereicht.
Heute oder morgen können wir heim!"
"Ok, dann holen wir dich ab. Ciao, bis dann!"
"Tschüß!"
Dann macht es "Klick". Ich lege den Hörer auf die Gabel und fahre wieder nach
oben zu Chris. Dann reden wir noch einmal über alles. Über unsere vielen
Abenteuer in dieser "Dimension", über die Freunde, die wir gewonnen haben, was
aus uns für vernünftige Menschen geworden sind und nicht zuletzt über das
"GEHEIMNISVOLLE SERUM", das zum Schluss doch noch ein Happy-End gezaubert hat.
Übereinstimmungen mit wahren Handlungen oder lebenden Personen ist unbeabsichtigt, rein zufällig und auch extrem unwahrscheinlich!